Dressur

 

Was für den Radsport ist die TOUR,

Ist für den Reiter die Dressur,

Wo die Pferde, edelsten Geblüts,

Und dem entsprechenden Gestüts,

 

Gestriegelt und herausgeputzt,

Poliert, gewienert und gestutzt;

Und auch der Mensch der oben sitzt,

Ist modisch ‚in‘ und alles blitzt.

 

So schreiten sie auf den Parcour,

Es fehlt der rote Teppich nur;

Denn vorn, von Angesicht zu Angesicht,

Da sitzt das hohe Schiedsgericht.

 

Vor dem man artig sich verneigt,

Wodurch man tiefste Demut zeigt,

Und denkt dabei so ganz im Stillen,

Wir tun’s nur um der Wertung willen.

 

So stehen sie bewegungslos,

Wann, fragt man sich, geht’s endlich los,

Man denkt , das Paar ist eingeschlafen,

Doch plötzlich wird’s uns Lügen strafen.

 

Erst eine tolle Galloppade,

Es folgt die glänzende Parade,

Zum Beginn der Traversale,

Ein wenig langsam, da Westfale.

 

Die Lektionen sind nicht schlecht gewählt,

Das Schiedsgericht die Punkte zählt

Da letzten Endes das Erlebnis,

braucht ein ehrliches Ergebnis.

 

Der Reiter oben scheint zufrieden

Der Wunsch des Pferdes ist verschieden

Und lässt zum Gruße allen,

Als Abschied etwas Rundes fallen.

 

Da gab‘s Aplaus vom Publikum,

Was sonst, wie üblich, ziemlich stumm.