Pferdesport

Voltigieren

Den Sport gibt's schon seit tausend Jahren
Bei Römern, Rittern und Tartaren,
Die auf Gäulen, statt zu sitzen,
Im freien Stand auf Zehenspitzen,
Die Pferderücken malträtierten
Und kunstgerecht drauf rumspazierten.

So ähnlich ist das Voltigieren,
Im Schritt, im Trab, beim Galoppieren,
Mit Pferden, die nebst andren Gaben,
Auch die des guten Kreislaufs haben;
Das Laufen an der langen Leine,
Ermüdet zwar, doch stärkt's die Beine.

Beim Voltigierer seinerseits,
Hat Kreisverkehr so seinen Reiz;
Zunächst im Lauf ein sichrer Sprung,
Mit beiden Beinen und mit Schwung,
Wirft man das äuß're Bein nach oben,
Es folgt der Po, schon sitzt man droben.

Der Zügel fehlt, wo ist er bloß?
Das Tier scheint völlig zügellos,
Doch trabt es , oft sind's Stunden,
Zu Trainingszwecken seine Runden.
Der Reiter lernt die Arme strecken,
Zum freien Stand die Glieder recken.

Dazu die 'Fahne' und mit Anstand,
Am Pferdehals den schweren Handstand;
Die 'Mühle' A,B, C und D;
Bei mir würd's nur, wie ich das seh'
So als 'ne Art Figurenmischer,
Im besten Fall ein ' Scheibenwischer'.

Das Voltigieren in der Spitze,
Das reißt fast jedermann vom Sitze,
Mit Salto, Flanken, Rauf und Runter,
Da würd' selbst meine Oma munter.-
Zum Schluss vor Reitkunst und für Mut,
Sag' ich Chapeau und zieh' den Hut.