Der Ruhe und Entspannung wegen

Ein Mensch, ansonsten sehr besonnen,
Hat ahnungslos damit begonnen,
Der Ruhe und Entspannung wegen
Auf Golf sich sportlich zu verlegen.

 

Doch siehe da, kaum Trainerstunde,
Die erste halbwegs gute Runde,
Da wirkt der Ehrgeiz unterschwellig,
Und dieser Mensch wird ungesellig.

 

Zu Hause ist er nur noch selten,
Beruf und Golf sind auch zwei Welten.
Die Freunde wähnen ihn verschollen,
Er muss dem Golf Tribute zollen.

 

Er grübelt nachts, woran es läge,
Dass seine Drives so furchtbar träge,
So kurz, so krumm, dazu gesliced,
Der Mensch vor Wut in's Kissen beißt.

 

Vorm Spiegel, morgens in der Halle,
Prüft er den rechten Stand zum Balle
Und schließt dann seine Puttinglücke
Zu Hause auf der Perserbrücke.

 

Der Golfstress aber dauert Jahre,
Bringt zwar Erfolg doch graue Haare,
Die ARBEIT kommt dann sehr gelegen,
Der Ruhe und Entspannung wegen.